Polarsirkelen

Zuerst möchten Rolf und ich mich für alle Kommentare und Facebook-Likes bedanken. Wir freuen uns sehr, dass die Beiträge gelesen werden. Das motiviert gleich doppelt diese Berichte zu schreiben.

Das Fotografieren kommt beim Fahren etwas zu kurz, denn es ist immer recht umständlich: Motorrad anhalten, Handschuhe aus, Fotoapparat hervorkramen, knipsen, Handschue an, losfahren. Hin und wieder müssen wir aber einfach ein Foto machen, denn sonst würde es uns einfach niemand glauben wie fantastisch es hier ist. Während der Fahrt machen wir viele Videoaufnahmen, die wir aber erst am Schluss der Reise online stellen können.

Heute Morgen gibt es zum Frühstück Speck und Ei. Gerade nach dem langen gestrigen Tag ist dies ein guter Start. Die ganze Nacht war der Himmel hell erleuchtet. Kein Wunder denn die Sonne geht hier erst um 01:01 unter und um 01:08 geht sie schon wieder auf.

Die Reise ist heute sehr kurz von Mo I Rana nach Bodo und dann mit der Fähre rüber zu den Lofoten ins Dörfchen Moskenes.

Der Tag gestern hat etwas angehängt, aber wir freuen uns bereits wieder auf diese Motorradfahrt. Das Wetter ist sonnig aber schnell merken wir, dass die Temperaturen trotzdem nicht mehr über 15 Grad kommen werden. Wir stellen uns darauf ein: Nicht jammern! Fahren!

Eigentlich haben wir auch heute wieder nicht damit gerechnet eine so grandiose Landschaft anzutreffen. Die E6 führt am Rande des Saltfjellet Svartisen Nationalparks entlang. Die Strasse steigt hier zügig empor und plötzlich kommt ein Schild, dass gleich das Polarsirkelsenteret auf der rechten Seite kommt. Es schein sich wohl um den nördlichen Polarkreis zu handeln. Das wollen wir uns natürlich ansehen und machen einen kurzen Halt und ein paar Fotos. Nichts spektakuläres, ausser dass man sehr nördlich steht. Wir freuen uns und machen ein paar Fotos. Dann noch schnell ein Souvenir gekauft und schnell wieder weg von Schnee und kalten Winden.

Die Talfahrt ist mit hunderten schönen und schnellen Kurven gesegnet. In der Zwischenzeit fahren wir sehr routiniert und haben die Motorräder trotz des Gewichts sehr gut im Griff. Die Strassen sind fast überall sehr sauber, fast kein Krümel auf der Fahrbahn. Nur mancherorts gibt es von den Lastwagen tiefe Spurrinnen und Risse im Belag. Mittlerweile ist das aber kein Störfaktor mehr.

Kurz vor Rognan verlassen wir die E6 in Richtung Vesterli und fahren danach am Misvaerfjorden entlang. Das Wasser hat alle Töne von tiefblau bis türkis. Die Ufer sind flach bis steil, steinig und sandig. Nach jeder Kurve wieder ein anderes Bild. Uns wird es nie langweilig.

Wir überqueren einige Brücken und kommen dann bei Loding wieder in die Hauptstrasse nach Bodo. Die Stadt ist etwas grösser aber wir finden ohne Umwege den Ladeplatz zur Fähre nach Moskenes.

Zu unserem Pech müssen wir uns noch 3 Stunden auf die Fähre gedulden. Am Hafen ist aber immer was los. Es legt gerade ein grosses Fracht und Passagierschiff an und da kommt alles in Bewegung auf dem Pier. Stundenlang fahren Stapler in das Schiff und kommen mit Waren heraus und bringen neue Ware herein. Wir essen was und warten weiter…

Jetzt geht es aber los, wir fahren in die Fähre und müssen unsere Motorräder zur Sicherheit angurten. Hinter uns stehen 3 grosse lange Lastwagen in derselben Reihe. Die Gewichtsverteilung scheint wohl nicht so wichtig zu sein.

Die Überfahrt nach Moskenes dauert 4 Stunden. Die Landschaft ist vom Meer aus genauso sagenhaft wie an Land. Wir machen ein paar Fotos und warten…

Beim Abladen will sich mein Befestigungsgurt am Motorrad nicht mehr lösen… ich „repariere“ es mit dem Victorinox.

Unser Bed & Breakfast befindet sich im 3 Kilometer entfernten Sorvagen. Ein kleines Fischerdorf. Bei einem Bier schauen wir den Fischern zu wie Sie kommen und gehen. Riesige Fische, die sie ausnehmen und dann zum Trocknen aufhängen. Das Ganze von wild kreischenden Möwen umgeben. Unglaublich diese Bilder.